Was ist ein Schamane?
Schamanen sind spirituelle und weise Mittler der Welten.
In Deutschland wurde die Bezeichnung “Schamane” seit dem späten 17. Jahrhundert populär, als sie von Reisenden aus Sibirien übernommen wurde. Ursprünglich betrachtet, sind Schamanen also ausschließlich die spirituellen Experten der Kulturen, die in Sibirien beheimatet sind.
Im gängigen Sprachgebrauch wird der Begriff “Schamane” oft als Oberbegriff für verschiedene spirituelle, religiöse, heilerische oder rituelle Fachleute verwendet, die eine Vielzahl von Praktiken ausüben. Der Ausdruck bzw. Sammelbegriff umfasst: Heiler, Medizinmänner, Medium, Wahrsager, Wissensträger, Bewahrer des traditionellen kulturellen Glaubens in Gesellschaften. Sowohl Männer als auch Frauen können Schamanen sein, die ihrem Umfeld mit ihrem alten Wissen helfen. Ihnen wird die Fähigkeit zugeschrieben, körperliche Krankheiten zu heilen, mit spirituellen Wesen zu kommunizieren und die Seelen von Verstorbenen auf ihrer Reise ins Jenseits zu begleiten.
Schamanen und Schamaninnen sind erleuchtete Menschen, die die außergewöhnliche Fähigkeit besitzen, einen tranceähnlichen Zustand zu erreichen, in dem sich ihre Seele von ihrem physischen Wesen löst und die Geisterwelt bereist. Dieses bemerkenswerte Können, der spirituellen Transzendenz wird erreicht, während sie bei Bewusstsein bleiben. Schamanen oder eine Schamanin können ihren Bewusstseinszustand also absichtlich verändern.
Was ist Schamanismus?
Der Schamanismus ist ein spirituelles und kulturelles Phänomen, das in verschiedenen Ausprägungen bei indigenen Völkern weltweit und bei uns – in einer neuen Form – anzutreffen ist.
Der Schamanismus wird auch als ein Weg, eine Lebensweise betrachtet, um eine tiefere Verbindung zur Natur und zur Spiritualität herzustellen.
Der Kern des Schamanismus liegt in der direkten Erfahrung und der Verbindung zu spirituellen Dimensionen, die durch Techniken wie Trance, Trommeln, Tanzen und Meditation erreicht werden. Schamanen agieren als Vermittler zwischen der physischen Welt und der spirituellen Welt, um Heilung, Führung und Unterstützung für ihre Gemeinschaften zu bieten. Sie nutzen ihr Wissen über die Natur und die Geister, um das Gleichgewicht zwischen den sichtbaren und unsichtbaren Welten zu wahren. Schamanismus ist keine Religion im traditionellen Sinne, sondern eine Praxis, die auf unmittelbaren Erfahrungen basiert und die spirituelle Verbundenheit mit der Natur und den Ahnen betont.
Es beinhaltet Praktiken dieser Völker, bei denen Schamanen die Fähigkeit besitzen, in andere Dimensionen zu reisen und mit spirituellen Kräften zu interagieren. Schamanen fungieren als Vermittler zwischen der materiellen und der spirituellen Welt und spielen eine zentrale Rolle bei der Heilung, der Lebensberatung und der spirituellen Entwicklung von Menschen.
Für manche ist der Schamanismus ein Mittel zur inneren Heilung und zur Beeinflussung der Realität durch spirituelle Energien und Kräfte. Für andere ist er ein Weg, um Krisen zu bewältigen und Veränderungen im Leben zu meistern. Der Neo-Schamanismus, der traditionelle schamanische Praktiken mit zeitgenössischen Ideen verbindet, hat auch bei uns Anklang gefunden und wird in verschiedenen Kontexten praktiziert.
Der Schamanismus wird auch als ein Weg, eine Lebensweise betrachtet, um eine tiefere Verbindung zur Natur und zur Spiritualität herzustellen.
Kann jeder ein Schamane werden?
Der Begriff “Schamane” an sich ist eine Bezeichnung, die von den Geistern oder einer Gemeinschaft oder einem Stamm an jemanden verliehen wird.
In vielen Kulturen wird der Schamanismus innerhalb von Familien weitergegeben. Oft dienen aber auch spezielle Zeichen und Träume als Hinweis dafür, dass jemand für den schamanischen Weg bestimmt ist.
Es wird nicht davon ausgegangen, dass Schamanen an bestimmte geschlechtsspezifische Normen gebunden sind, sondern vielmehr, dass sie aufgrund ihrer spirituellen Fähigkeiten und Berufung in diese Rolle treten. Es gibt also sowohl männliche als auch weibliche Schamanen.
Im europäischen Raum bedarf es häufig einer tiefen persönlichen schamanischen Berufung, gerne bezeichnet als “Der Ruf der Geister”. Dieser Ruf kann durch verschiedene Formen erlebt werden, wie spirituelle Visionen, Träume oder sogar physische Krankheiten.
Nach der Annahme des Rufs durchläuft die Person eine intensive schamanische Ausbildung, oft unter der Anleitung eines menschlichen oder geistigen Lehrers. Es ist ein Weg der Selbsterforschung und spirituellen Entwicklung, der ein lebenslanges Engagement erfordert.
Die Frage, ob jeder Schamane werden kann, ist nicht eindeutig zu beantworten. Es hängt stark von der individuellen spirituellen Bereitschaft und Offenheit ab.
Gibt es Schamanen in Deutschland?
Ja, es gibt Schamanen in Deutschland. Schamanismus ist in der heutigen Zeit nicht mehr auf traditionelle schamanistische Kulturen beschränkt. Er hat auch seinen Weg in moderne Gesellschaften wie Deutschland gefunden. Menschen in Deutschland praktizieren und leben den schamanischen Weg und bieten schamanische Dienste wie Heilungen, Seelenrückholungen und Rituale an.
Schamanische Praktiken werden oft in Form von Workshops, Kursen und Retreats angeboten, wo Menschen lernen können, ihre eigene schamanische Reise zu beginnen. Während Schamanismus in Deutschland nicht mehr tief verwurzelt ist wie in einigen indigenen Kulturen, wächst das Interesse an und die Praxis von Schamanismus stetig.
Wie arbeitet ein Schamane?
Die Arbeit eines Schamanen ist vielfältig und tiefgreifend. In der Regel beginnt sie mit einer Einstimmung oder auch einer Zeremonie, um eine sichere und geschützte Umgebung zu schaffen.
Dann tritt der Schamane in einen veränderten Bewusstseinszustand ein, oft unterstützt durch Trommeln, Rasseln oder Gesänge. In diesem Zustand, kann der Schamane in andere Dimensionen oder Realitäten reisen, um Informationen, Heilung oder Führung zu suchen.
Die schamanische Heilkunst kann auch Rituale beinhalten, um negative Energien zu reinigen, verlorene Seelenanteile zurückzubringen oder um Schutz und Segnungen zu erbitten. Schamanen können ebenso als Berater fungieren und Ratschläge oder Botschaften von den Geistern oder Göttern an die Menschen weitergeben. Schließlich ist es auch die Aufgabe eines Schamanen, das Gleichgewicht zwischen den Menschen und der natürlichen Welt zu wahren. Es ist wichtig zu beachten, dass jede schamanische Praxis individuell ist und sich nach der Tradition und Ausbildung des Schamanen richtet.
Unterschied von Schamanen und schamanisch Praktizierenden
Ein “Schamane” ist einfach eine Bezeichnung, die jemandem verliehen wurde. Viele Praktiker bevorzugen aber die Bezeichnung “schamanisch Praktizierender”, um unnötigen Diskussionen aus dem Weg zu gehen.
Ein Schamanisch Praktizierender kann jemand sein, der sich bewusst für den schamanischen Pfad entschieden hat und sich selbst durch Studium, Praxis und vielleicht auch durch die Führung eines Mentors ausgebildet hat.
Schamanisch Praktizierende nutzen Techniken wie Schamanen, wie das Reisen in andere Realitäten, das Durchführen von Ritualen und die Kommunikation mit spirituellen Wesen
Es ist wichtig zu beachten, dass die Rolle und die Praxis sowohl von Schamanen als auch von schamanisch Praktizierenden stark von der jeweiligen Kultur, Tradition und persönlichen Erfahrung abhängen können.
Wo kann man eine schamanische Beratung bekommen?
Schamanische Beratungen können an verschiedenen Orten angeboten werden. Es gibt viele Schamanen und schamanisch Praktizierende, die Live Sitzungen anbieten, oft in einem speziell gewidmeten Raum oder einer Praxis.
Einige Praktizierende bieten auch Fernsitzungen an, bei denen die Beratung und Heilung über das Telefon oder das Internet durchgeführt wird. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Workshops, Retreats und Ausbildungen, bei denen Teilnehmer schamanische Techniken und Praktiken erlernen können.
In Deutschland kannst du auch eine Reihe von Online-Verzeichnissen und Webseiten finden, die eine Liste von Schamanen und Praktizierenden enthalten.
Schamanen haben die Fähigkeit, die Seele auf eine spirituelle Reise zu begleiten und Antworten für diejenigen zu finden, die danach suchen. Energiearbeit ist ohne Raum, deshalb funktioniert sie auch aus der Ferne.
Werkzeuge der Schamanen
Die Werkzeuge, die ein Schamane verwendet, sind ebenso vielfältig wie die Praktiken selbst. Sie dienen in erster Linie dazu, die Verbindung zur spirituellen Welt zu erleichtern und zu stärken. Häufig verwendete Gegenstände sind Trommeln und Rasseln, die zur Erzeugung von Rhythmus und Schwingungen verwendet werden, um in einen veränderten Bewusstseinszustand einzutreten.
Federn werden oft für Reinigungsrituale und zum Abwehren negativer Energien benutzt. Weitere wichtige Hilfsmittel sind Steine oder Runen. Häufig werden auch Altäre für rituelle Zeremonien genutzt. Manche Schamanen nutzen auch psychoaktive Substanzen, um spirituelle Reisen zu erleichtern. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Werkzeuge von Schamanen stark von den kulturellen und persönlichen Praktiken des jeweiligen Schamanen abhängen.
Die Schamanentrommel
Die Schamanentrommel, meist eine Rahmentrommel, ist ein zentrales Werkzeug in der schamanischen Praxis und dient als Bindeglied zwischen dem Schamanen und der spirituellen Welt.
Sie ist mehrheitlich kreisförmig, symbolisiert das Universum und repräsentiert den Herzschlag der Mutter Erde. Die Trommel wird aus einem hölzernen Rahmen gefertigt, über den eine Tierhaut gespannt wird. Jede Trommel ist einzigartig, und kann dem Schamanen als bloßes Hilfsmittel oder in Geisthelfergestalt dienen.
Mittlerweile werden in unseren Regionen auch “vegane” Schamanentrommeln benutzt.
Durch rhythmisches Schlagen auf die Trommel mit einem Schlägel, erzeugt der Schamane eine Reihe von Schlägen und Vibrationen, die als “Trommelschlag” bezeichnet werden.
Dieser Klang der Trommel kann den Schamanen in einen tranceähnlichen Zustand versetzen, der als “Schamanenreise” bekannt ist und es ihm ermöglicht, in andere Dimensionen zu reisen und mit spirituellen Wesen zu kommunizieren.
Manche Schamanen bemalen ihre Trommeln auch mit Symbolen und Bildern, die eine tiefere Bedeutung haben und die Verbindung zum Geistigen und Ihren Ebenen stärken.
Was ist eine schamanischen Heilung?
Schamanen und schamanisch Praktizierende können eine Vielzahl von Techniken wie Reisen, Trommelkreise und geführte Visualisierungen anwenden, um die Selbstheilung bei Ihren Klienten zu unterstützen. Schamanische Praktiken werden oft für das körperliche und emotionale Wohlbefinden eingesetzt, um die Harmonie zwischen Körper, Geist und Seele herzustellen.
Schamanische Heilkunst kann eine Reise in eine “nicht-alltägliche Realität” oder eine andere Welt beinhalten. Die Hauptaufgabe der Schamanen besteht darin, in diesen alternativen Bewusstseinszustand einzutreten und die für die Heilung benötigten Energien zurückzubringen.
Der Schamane hat Möglichkeiten, die eigene Fähigkeit zur persönlichen Transformation zu steigern, indem er den Zugang zu bisher unbekannten Potenzialen ermöglicht.
Heilmethoden: Schamanische Energieheilung oder Energiemedizin
Die schamanische Energieheilung, manchmal auch als Energiemedizin bezeichnet, ist eine präzise Methode zur Reinigung und Ausbalancierung des Energiesystems eines Individuums.
Dieses Heilungsverfahren basiert auf der Annahme, dass Krankheiten zunächst in unseren feinstofflichen Energiefeldern entstehen, bevor sie sich im physischen Körper manifestieren. Ein Schamane oder eine Schamanin arbeitet daher auf der energetischen Ebene, um Blockaden und Störungen zu lösen und dadurch Heilung zu ermöglichen.
Die Energiemedizin beinhaltet eine Vielzahl von Techniken wie Chakra-Ausgleich, Aura-Reinigung, Handauflegen, Entfernung von energetischen Anhaftungen und das Wiederherstellen verlorener Seelenanteile. Diese Methoden tragen dazu bei, den freien Fluss der vitalen Lebensenergie, oft als “Chi”, “Prana” oder “Lebenskraft” bezeichnet, wiederherzustellen und Leiden zu beenden.
Es ist wichtig zu beachten, dass die schamanische Energieheilung nicht als Ersatz für eine konventionelle medizinische Behandlung gesehen werden sollte, sondern als eine Ergänzung, die den Gesundungsprozess unterstützen kann. Wie bei allen schamanischen Praktiken ist die Bereitschaft und Offenheit des Einzelnen, den Heilungsprozess zu unterstützen und sich selbst zu helfen, von entscheidender Bedeutung für den Erfolg der Behandlung.
Was ist eine Geistheilung
Geistheilung ist eine weitere wichtige Praktik in der schamanischen Tradition. Sie gründet auf der Annahme, dass Krankheiten und Unausgewogenheiten oft aus spirituellen oder energetischen Störungen resultieren können. In diesem Sinne ist der Schamane als ein Vermittler zwischen den physischen und spirituellen Welten tätig, um Heilung und Ausgleich zu bringen.
Dies kann von einem Geistheiler oder eine Geistheilerin durch verschiedene Methoden erreicht werden, einschließlich der Kommunikation mit Geistwesen, Anrufungen, Gebete, Rituale und das Durchführen spezieller Zeremonien. Bei der Geistheilung kann der Schamane auch Geistwesen um Hilfe bitten, um Heilung zu bringen oder Blockaden aufzulösen.
Dabei spielt das Vertrauen des Klienten in den Heilungsprozess eine entscheidende Rolle. Wie bei den anderen schamanischen Methoden, sollte die Geistheilung als Ergänzung zur konventionellen Medizin betrachtet werden, und nicht als deren Ersatz.
Schamanen als Meister der Trance und Ekstase
Schamanen sind wahre Meister der Trance und Ekstase. Durch die bewusste Veränderung ihres Bewusstseinszustands sind sie in der Lage, in andere Dimensionen zu reisen und Zugang zu verborgenen Wissensquellen zu erlangen.
Dieser Zustand der Trance oder Ekstase wird oft durch rhythmische Trommeln, Tanz, Gesang oder den Gebrauch von Heilpflanzen erreicht. Der Schamane betritt dabei einen Zustand intensiver, bewusster Erlebnisfähigkeit, in dem die Grenzen zwischen Selbst und Universum verschwimmen.
In diesem anderen Welten, kann der Schamane mit spirituellen Wesenheiten kommunizieren, verborgene Weisheiten abrufen und Heilungsprozesse initiieren.
Die Reise in eine “nichtalltägliche Realität” ist ein zentraler Aspekt der schamanischen Praxis. In diesem Zustand hat der Schamane die Möglichkeit, tiefer in die spirituellen Dimensionen vorzudringen und direkten Kontakt mit geistigen Wesen, Ahnen und Krafttieren herzustellen.
Es ist diese Fähigkeit zur Ekstase, die den Schamanen zu einem einzigartigen Vermittler zwischen den Welten und Meister der geistigen Reise macht.
Trancezustände der Schamanen
Schamanen nutzen verschiedene Trancezustände, die jeweils mit spezifischen Gehirnwellen einhergehen. Das tiefe Tranceerlebnis, oft erreicht durch rhythmische Trommelklänge, kann zur Theta-Gehirnwelle führen, einem Zustand tiefer Entspannung und hoher Rezeptivität. Hier können Schamanen in eine nicht-alltägliche Realität reisen und mit spirituellen Wesen kommunizieren.
Schamanen haben auch die Fähigkeit, einen sanften Trancezustand zu erreichen. Dieser Zustand entspannter Wachheit ermöglicht intuitive Einsichten und gesteigerte Kreativität.
Bei besonders intensiven schamanischen Ritualen oder Reisen steigen Schamanen in den Delta-Gehirnwellen-Zustand ein. Diese Gehirnwellen werden normalerweise nur im tiefen, traumlosen Schlaf erreicht wird. Dieser Zustand ermöglicht den Zugang zu universellem Wissen und tiefer, transformativer Heilung.
Grundsätzlich gehen Schamanen davon aus, dass jeder Menscch die in der Lage sind, Zugang zu den spirituellen Reichen oder dem höheren Bewusstsein zu erhalten, um Heilung und Führung zu erfahren. Es ist wichtig zu verstehen, dass diese Zustände und die damit verbundenen Erfahrungen stark von der individuellen Praxis und Vorbereitung des Schamanen abhängen.
Der Glaube an eine beseelte Natur – der Animismus
Im Schamanismus spielt der Glaube an die Belebtheit aller Dinge eine zentrale Rolle. Dieses Konzept, auch bekannt als Animismus, stellt das Fundament der schamanischen Weltanschauung dar. Animismus geht davon aus, dass nicht nur Menschen und Tiere, sondern auch Pflanzen, Steine, natürliche Phänomene wie Flüsse oder Berge, sowie künstliche Gebilde wie Häuser oder Werkzeuge eine Seele besitzen.
Schamanen fungiert dabei oftmals als Vermittler zwischen den Menschen und diesen “anderen” Mitbewohnern unserer Welt, indem er mit ihnen kommuniziert und neue Verbindungen knüpft. So wird im Schamanismus das konkrete und abstrakte Universum zu einem großen, interaktiven Netzwerk aus Beziehungen, in dem die Achtung vor der Belebtheit und Beseeltheit aller Dinge die Grundlage für ein harmonisches Miteinander bildet.
Krafttiere im Schamanismus
Krafttiere spielen im Schamanismus eine zentrale Rolle und sind eng verbunden mit der spirituellen Reise des Schamanen. Sie können als Geistführer, Helfer oder Beschützer fungieren und dem Schamanen in seinen Reisen und Heilungsrunden Unterstützung geben. Die Zusammenarbeit mit einem Krafttier beginnt oft mit einer schamanischen Reise oder Visionssuche.
Die Energie des Krafttiers kann dem Schamanen auch helfen, Blockaden zu lösen, Heilung zu finden und seine persönliche Kraft und Stärke zu fördern. Es ist wichtig zu verstehen, dass die Beziehung zu einem Krafttier eine tiefe und respektvolle Partner- oder auch Freundschaft ist, die gegenseitige Anerkennung und Respekt erfordert. Die Arbeit mit Krafttieren erfordert Geduld, Achtsamkeit und eine offene spirituelle Praxis.
Der Schamane stellt Kontakt zu den Ahnen her
Die Ahnenverehrung ist ein zentraler Aspekt des Schamanismus. Der Schamane oder die Schamanin nimmt eine Schlüsselrolle ein, indem er oder sie den Kontakt zu den Ahnen herstellt. Diese spirituelle Verbindung dient nicht nur der Ehrung der Vergangenheit, sondern ermöglicht auch den Zugang zu Weisheit und Führung.
Durch Rituale, Gebete und schamanische Reisen können Schamanen eine Brücke zu den Ahnen und der Welt der Geister schlagen, um Rat zu suchen, Unterstützung zu erbitten oder Heilung zu bewirken.
Es ist ein tiefer Glaube im Schamanismus, dass unsere Ahnen uns auch nach ihrem Tod noch nahe sind und uns auf unserem Lebensweg begleiten. Der Austausch mit den Ahnen kann uns helfen, unsere Wurzeln besser zu verstehen, unsere Identität zu stärken und uns auf unserem spirituellen Weg zu leiten.
Rituale, die Schamanen durchführen
Schamanische Rituale sind vielfältig und reichen von Reinigungszeremonien und Heilungszeremonien bis hin zu Ahnenritualen und Krafttierreisen. Ein Reinigungsritual, oft mit Rauch von Salbei, Zeder oder Beifuß durchgeführt, dient dazu, negative Energien zu entfernen und einen sicheren Raum für spirituelle Arbeit zu schaffen.
Heilungszeremonien können verschiedene Formen annehmen, abhängig von der Tradition des Schamanen und den spezifischen Bedürfnissen der Person, die Heilung sucht. Oft werden dabei natürliche Elemente wie Steine, Federn oder Pflanzen verwendet, und das Ritual kann Gesang, Trommeln oder Tanz beinhalten.
Ahnenrituale dienen dazu, den Kontakt zu den Ahnen herzustellen und ihre Weisheit und Führung zu erbitten. Schließlich sind Krafttierreisen eine Methode, um das persönliche Krafttier einer Person zu finden und mit ihm in Kontakt zu treten. Diese Rituale sind ein integraler Bestandteil der schamanischen Praxis und tragen dazu bei, das Gleichgewicht zwischen dem physischen und dem spirituellen zu bewahren.
Was ist eine Schamanische Hochzeit?
Eine schamanische Hochzeit ist eine Zeremonie, die von einem Schamanen oder einer Schamanin durchgeführt wird, um die spirituelle Verbindung zwischen zwei Menschen zu bestätigen. Sie unterscheidet sich von traditionellen Hochzeiten, da sie sich auf die energetischen Bindungen und spirituellen Aspekte des Paares konzentriert. Die Zeremonie kann Rituale wie Trommeln, Gesang, energetische Reinigung und Segnungen beinhalten, und sie berücksichtigt oft auch die Elemente der Natur. Es ist wichtig zu beachten, dass die spezifischen Rituale und Praktiken einer schamanischen Hochzeit je nach Kultur und Tradition des Schamanen variieren können.
Schamanismus als „Urreligion“
Schamanismus wird oft als “Urreligion” betrachtet, da er in vielen Kulturen der Welt seit Jahrtausenden praktiziert wird. Es handelt sich um einen spirituellen Weg, der die Verbindung des Menschen mit der Natur, den Geistern und der gesamten kosmischen Ordnung betont.
Schamanismus ist ein Phänomen, das Kontinente überschreitet und daher schwer zu definieren ist. In der Religionswissenschaft wird dieser Ausdruck zwischen Menschen und etwas Göttlichem oder Transzendentem jedoch als eine ursprüngliche Form der Verbindung angesehen.
In dieser Hinsicht ist der Schamanismus keine institutionalisierte Religion, sondern eher eine Sammlung von Praktiken und Überzeugungen, die den Menschen helfen, die Geheimnisse des Lebens und des Universums zu verstehen.
Der Einfluss des Schamanismus – auch auf die Hexerei
Die Wurzeln des Schamanismus reichen weit zurück und haben die Praktiken vieler Kulturen und spiritueller Pfade beeinflusst, einschließlich der Hexerei. Viele Hexen erkennen den Schamanismus als den Ursprung ihrer eigenen Praktiken an. Sie sehen in den schamanischen Ritualen und der Verbindung zur Natur und den Geistern eine Quelle der Inspiration und ein Fundament für ihre eigenen Zauber und Rituale.
Der Schamanismus hat das Konzept von Krafttieren, spirituellen Reisen und der Kommunikation mit der spirituellen Welt beigesteuert, Aspekte, die oft in der Hexerei gefunden werden. Obwohl sich die Praktiken der Hexen im Laufe der Zeit weiterentwickelt und verändert haben, bleibt der Einfluss des Schamanismus spürbar und bietet einen tieferen Kontext für das Verständnis der Hexerei.
Berühmte Schamanen und Persönlichkeiten
Chuonnasuan
Chuonnasuan war der letzte Schamane des kleinen tungusischen Volks der Oroken in Sibirien. Er lebte von 1927 bis 2000 und war ein Experte für die Jagd, die Heilung und die Kommunikation mit den Geistern der Natur. Er wurde von vielen Forschern und Filmemachern besucht, die seine schamanischen Praktiken dokumentierten.
Maria Sabina
Maria Sabina war eine mexikanische Heilerin und Schamanin der Mazateken. Sie lebte von 1894 bis 1985 und war bekannt für ihre Rituale mit halluzinogenen Pilzen, die sie als „heilige Kinder“ bezeichnete. Sie nutzte diese Psilocybin-Pilze, um Krankheiten zu heilen, die Zukunft zu sehen und mit den Geistern zu sprechen. Sie wurde von vielen Künstlern, Wissenschaftlern und Hippies besucht, die ihre Erfahrungen mit den Pilzen suchten.
Sandra Ingerman
Sandra Ingerman ist eine amerikanische Schamanin, Psychotherapeutin und Autorin. Sie wurde 1954 geboren und ist eine Pionierin des modernen Schamanismus. Sie hat viele Bücher geschrieben und Workshops geleitet, in denen sie Methoden wie Seelenrückholung, Krafttierreisen und schamanisches Heilen lehrt. Sie ist eine der Gründerinnen der Foundation for Shamanic Studies und der Society for Shamanic Practice.
Olga Kharitidi
Olga Kharitidi ist eine russische Psychiaterin und Schamanin. Sie wurde 1958 geboren und ist bekannt für ihr Buch „Entering the Circle“, in dem sie ihre Initiation in den sibirischen Schamanismus beschreibt. Sie lernte von einem Altai-Schamanen namens Umai, wie man mit den Geistern der Natur, der Ahnen und der eigenen Seele kommuniziert. Sie gründete das Center for the Study of Traditional Medicine, um die Weisheit der alten Heilkulturen zu erforschen und zu teilen.
Alberto Villoldo
Alberto Villoldo ist ein kubanisch-amerikanischer Psychologe, Medizinanthropologe und Schamane. Er wurde 1950 geboren und ist bekannt für seine Bücher und Seminare über den Schamanismus der Anden und des Amazonas. Er studierte bei verschiedenen indigenen Heilern, die er als „Weise“ bezeichnete, und lernte ihre Methoden der Energiemedizin, der Seelenreinigung und der Prophezeiung. Er gründete die Four Winds Society, um den Schamanismus zu lehren und zu praktizieren.
Galsan Tschinag (1943-2020)
Galsan Tschinag war ein tuwinischer Schamane und Schriftsteller aus der Mongolei. Er schrieb Bücher über die tuwinische Kultur und die Spiritualität der Nomaden in der Mongolei. Seine Werke vermittelten das tiefe spirituelle Erbe der Mongolei.
Angaangaq Angakkorsuaq
Angaangaq Angakkorsuaq ist ein grönländischer Schamane und Elder der Kalaallit-Eskimos. Er wurde 1947 geboren und ist ein internationaler Redner, Lehrer und Aktivist für den Frieden und den Klimawandel. Er ist bekannt für seine Zeremonien mit dem Trommelschlagen, dem Gesang und dem Feuer, die er als „Melting the Ice in the Heart of Man“ bezeichnet. Er hat viele Menschen inspiriert, sich mit ihrer eigenen spirituellen Natur zu verbinden.
Vusamazulu Credo Mutwa (1921-2020)
Vusamazulu Credo Mutwa war ein südafrikanischer Schamane und Geschichtenerzähler. Er trug zur Bewahrung der mündlichen Überlieferungen und spirituellen Praktiken der Zulu-Kultur bei und wurde international für sein Wissen und seine Weisheit bekannt.
Alicia Yánez Cossío (1928-2019)
Alicia Yánez Cossío war eine ecuadorianische Schamanin und Schriftstellerin. Sie schrieb über die Schamanismus-Praktiken der Shuar-Indianer im Amazonas-Regenwald und trug zur Erhaltung und Verbreitung dieses Wissens bei.
Nongqawuse (um 1840-1898)
Nongqawuse war eine Xhosa-Schamanin aus Südafrika, die für ihre Visionen und Prophezeiungen bekannt war. Sie überzeugte die Xhosa, ihr Vieh zu opfern und ihre Felder zu vernachlässigen, was zu einer verheerenden Hungersnot und dem Xhosa-Krieg führte. Ihre Geschichte zeigt die Macht von Schamanismus und Glauben in der Geschichte Afrikas.
Sobonfu Somé (1952-2017)
Sobonfu Somé war eine Dagara-Schamanin und Autorin aus Burkina Faso. Sie reiste um die Welt, um das spirituelle Erbe und die Rituale der Dagara-Kultur zu teilen, insbesondere in Bezug auf Heilung und Initiation.
Malidoma Patrice Somé (1956–2021)
Malidoma Patrice Somé war ein burkinischer Schamane, Autor und Lehrer. Er wurde 1956 geboren und gehört zum Volk der Dagara in Westafrika. Er wurde als Kind von Jesuitenmissionaren entführt und erhielt eine westliche Ausbildung, kehrte aber später zu seinem Volk zurück, um seine schamanische Initiation zu erhalten. Er schrieb mehrere Bücher über seine Erfahrungen mit den Geistern, den Ahnen und den Ritualen seines Volkes. Er lehrt weltweit über die Weisheit und die Heilkraft des afrikanischen Schamanismus.
Nainoa Thompson (geb. 1953)
Nainoa Thompson ist ein zeitgenössischer hawaiianischer Schamane und Navigator. Er trug wesentlich zur Wiederbelebung der traditionellen hawaiianischen Navigationstechniken und Wissensbeiträge bei.
Achille Mbembe (geb. 1957)
Tätigkeiten und Berühmtheit: Achille Mbembe ist ein kamerunischer Schamane und Philosoph, der sich mit postkolonialen und politischen Themen befasst. Seine Arbeiten zur Dekolonialisierung und afrikanischen Philosophie haben internationale Anerkennung gefunden.
Mircea Eliade (1907-1986)
Tätigkeiten und Berühmtheit: Mircea Eliade war ein rumänischer Schriftsteller und Religionswissenschaftler, der für seine Arbeit im Bereich der Religionsgeschichte bekannt ist. Er erforschte Schamanismus und schrieb Bücher wie “Schamanismus und archaische Ekstasetechniken”, die die Grundlage für das moderne Verständnis von Schamanismus legten.
Carlos Castaneda
Carlos Castaneda war ein peruanisch-amerikanischer Schriftsteller und Anthropologe. Er lebte von 1925 bis 1998 und wurde berühmt für seine Bücher über seine Lehren bei einem Yaqui-Schamanen namens Don Juan Matus in Mexiko. Er behauptete, dass er durch Don Juan verschiedene Techniken erlernte, um seine Wahrnehmung zu erweitern und andere Welten zu betreten. Seine Bücher wurden zu Bestsellern und beeinflussten viele Menschen, die sich für Schamanismus interessierten.
Michael Harner
Michael Harner war ein amerikanischer Anthropologe. Er lebte von 1929 bis 2018 und war einer der wichtigsten Befürworter des sogenannten „Kernschamanismus“, einer universellen Form des Schamanismus, die auf seinen Erfahrungen mit verschiedenen indigenen Völkern basiert. Er gründete die Foundation for Shamanic Studies, um den Schamanismus zu erforschen, zu bewahren und zu verbreiten. Er schrieb das einflussreiche Buch „The Way of the Shaman“, das als Standardwerk des modernen Schamanismus gilt.